Tropenhaus im Botanischen Garten, Ersatzneubau

Aufgabenstellung
Im Tropenhaus des Botanischen Gartens der Universität gedeihen seit über 50 Jahren exotische Pflanzen, die einen Eindruck eines tropischen Regenwalds vermitteln. Die extremen klimatischen Unterschiede zwischen Innen und Aussen haben am 1964 eröffneten Bau zu Schäden geführt, die einen sicheren und effizienten Betrieb des Hauses für die Zukunft nicht mehr ermöglichten.
Das neue Tropenhaus wurde auf den bisherigen Fundamenten errichtet und um ein viertes „Schiff“ (Nebelwald) erweitert. Die Dachfirste wurden gegenüber dem alten Tropenhaus um 90° gedreht. Zudem sind die neuen Gewächshäuser höher gebaut, wodurch sich die Temperatur besser kontrollieren lässt.
Zur Herstellung der klimatischen Bedingungen für den Bereich Tropenwald sowie den neuen Bereich Nebelwald wird ein effizientes Zusammenspiel von direkter Aussenluft und Abluft, mechanischer Lüftung, Beschattung, Beleuchtung und Befeuchtung (Hochdruck-Nebel) aufgebaut. Innenliegende Energieschirme tragen weiter zu einem möglichst energieeffizienten Betrieb bei. Eine intelligente Steuerung richtet alle Komponenten auf das vorherrschende Aussenklima ab, wobei solange wie möglich mit natürlicher Aussenluft und adiabatischer Kühlung gearbeitet wird.
Ein beidseitig dicht bewachsener idyllischer Rundweg leitet die Besucher durch die tropische Pflanzenwelt, vorbei an einem Teich mit Wasserpflanzen und bewachsenen Hölzern (Epiphyten). Mittig kann durch eine Wendeltreppe der Baumkronenbereich betrachtet werden. Beim erklimmen der dritten Dimension steigt die Temperatur und Feuchtigkeit exponentiell an, was das Erlebnis noch eindrücklicher macht. Der weit berühmte "Titanwurz" hat einen eigens dafür vorgesehenen Platz erhalten und kann bei nächster Blüte vom Rundweg aus ideal betrachtet werden.
Das neue Foyer für Vorträge, Verweilen, Versammlungen und Führungen ist den neuen Glashäusern vorgelagert und erschlossen über den neu erstellten Platz seitens Spalentor. Das Tropenhaus hat nun einen geräumigen, repräsentativen und würdigen Zugang erhalten. Die gesamte Anlage (inklusive dem Arealzugang) ist barrierefrei erreichbar und begehbar.
Auftraggeber
Universität Basel, vertreten durch Städtebau & Architektur, Abteilung Hochbau
Termin | Beschrieb |
---|---|
2017 - 2019 | Projektierung |
2019 - 2022 | Realisierung |
2022 - 2023 | Bepflanzung |
26.05.2023 | Eröffnung |